Der Arbeitskalender gibt die wichtigsten Imker Arbeiten für den Monat Juni vor. Die Tracht ist bereits fortgeschritten. Der Schwarmtrieb hat bereits, je nach Wetter und Sammelverhalten, zugenommen und eine Kontrolle ist unabdingbar, will man eine gute Honigernte in der Frühjahrstracht. Mit verschiedenen Massnahmen das Schwärmen der Völker verhindern oder zumindest reduzieren, ist ein wichtiger Faktor, will man eine gute Honigernte einfahren.
Arbeiten am Bienenvolk
Honigernte der Frühjahrstracht im Arbeitskalender
Mitte Mai bis Mitte Juni findet die Honigernte der Frühjahrstracht statt. Der Zeitpunkt richtet sich auch bei dieser Arbeit nach den klimatischen Bedingungen während des Frühlings. Es ist der Lohn des Imkers für seine Arbeit. Die Qualität des Naturproduktes Honig richtet sich stark nach der richtigen Arbeitsweise bei der Ernte bzw. dem Zeitpunkt. Wie stelle ich fest, ob der Honig «erntereif» ist:
- Grundsatz: Die Waben sollten ungefähr zu 70 % verdeckelt sein
- Bei den unverdeckelten Waben, diese in waagrechter Position ein Stoss versetzen, kein flüssiger Honig soll dabei nach unten spritzen (Spritzer sind frisch eingetragener Honig, welcher noch einen zu hohen Wassergehalt hat)
- Die Waben müssen vor dem Schleudern entdeckelt werden, damit der Honig aus den Waben herausgeschleudert werden kann. Zum Entdeckeln der Waben eignen sich verschiedene Geräte: Endeckelungsgabel, Entdeckelungsmesser, Entdeckelungshobel oder ein Föhn. Diese Werkzeuge sind in allen Imkergeschäften erhältlich.
- Wichtig: Der Wassergehalt im Honig sollte in der Schweiz nicht mehr als 18,5 % betragen. Den Wassergehalt mit einem Refraktometer messen.
- Hier finden Sie alle wichtigen Informationen über die geltenden Qualitätsmerkmale für Honigs in der Schweiz: https://www.bienen.ch/de/themen/honigqualitaet.html
Wachsmottenbekämpfung
Die Wachsmotten sind leidige Begleiter des Imkers und gehören deshalb in den Arbeitskalender. Wird nicht gegen diese vorgegangen, zerstören sie die Waben innert kürzester Zeit. Damit es nicht so weit kommt, kann mit verschiedenen Methoden gegen diesen Schädling vorgegangen werden:
- Die Wachsmotten werden ungefähr bei 12 Grad aktiv
- Es gibt verschiedene Grossimker, welche die Waben in einem Kühlraum lagern. Damit kann der Befall durch Wachsmotten auf eine Chemie-freie Art verhindert werden
- Behandlung mit Ameisen- oder Essigsäure. Diese Methode wirkt gegen Eier und Falter, jedoch nicht gegen Larven.
- Verbrennen von Schwefelschnitten. Wirkt gegen Larven und Falter, jedoch nicht gegen Eier (ist jedoch für Siegelimker nicht erlaubt).
Arbeitskalender für die Bienengesundheit
In den Sommermonaten den Varroabefall im Griff halten. Wer seine Völker mit Drohnenwaben ergänzt hat, soll demzufolge alle drei Wochen den Drohnenschnitt vornehmen, um den Milbenbefall zu reduzieren. Damit kann man eine Reduktion von bis zu 30 Prozent erreichen. Zudem erreicht man damit eine zusätzliche Wachsgewinnung.
Die Ablegerbildung / Jungvolkbildung
Die Frühlings- und Sommermonate eigenen sich für die Ablegerbildung. Diese sichert den Fortbestand der Völker bereits für das nächste Jahr. Damit wird der Bestand von jungen Völkern begünstigt und lässt den natürlichen Volkshausfall über den Winter ausgleichen oder schwache Völker mit einem Ableger zu vereinen.